Sexismus wird in Texten und in Bildern meist schnell erkannt und kritisiert, wenn es aber um Klang geht, fehlen oft die Worte. Zentrale These von L. J. Müller ist, dass sich geschlechterbedingte Machtverhältnisse, wie beispielsweise die schon von Simone de Beauvoir kritisierte Normativität männlicher Subjektivität und die dagegen als „Andere” verbesonderte Weiblichkeit, auch im Klang von Popmusik finden lassen. Vor allem die Stimme lässt sich hierbei als klangliche Performanz von Körperlichkeit und Subjektivität untersuchen.
In ein paar bekannten Hörbeispielen sollen im Vortrag die Verbindungen zwischen Klang und normativen Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität hörbar werden. Ziel ist dabei auch die Weitergabe von Begriffen und Theorien, die den Anteil von Musik an der Reproduktion von Geschlechter- und Sexualitätsbildern thematisierbar und kritisierbar machen und so positive Veränderungen und politisches Empowerment zu befördern.
L.J. MÜLLER, Referent_in zu Popmusik, Geschlecht und Feminismus